Landrat Ralf Hänsel und Bürgermeister Jörg Hänisch gemeinsam unterwegs
Ein Besuch in der Gemeinde Moritzburg startet oft bei einem kulturellen Kleinod – so auch Mitte Oktober der Besuch von Landrat Ralf Hänsel. Auftakt der gemeinsamen Tour mit Bürgermeister Jörg Hänisch durch die Gemeinde war im Käthe-Kollwitz-Haus. Ralf Hänsel war hier auch in seiner Funktion als Vorsitzender des Kulturkonvents des Kulturraumes Meißen-Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gefragt.
Kultur und Wirtschaft in der Gemeinde Moritzburg
„Ich kenne die Einrichtung, die über die Grenzen des Landkreises hinaus wirkt, schon sehr lange. Neu war für mich, dass es zum Käthe Kollwitz Museum Köln sehr enge Beziehungen gibt“, sagte Landrat Ralf Hänsel. Diese Verbindung ist äußerst lebendig, so spendet die Einrichtung regelmäßig einen Teil ihrer Eintrittsgelder für das Haus in Moritzburg.
Mittel erhält die Einrichtung auch aus dem Kulturraum. Dessen Förderrichtlinien verkomplizieren jedoch mitunter die Einstellung von passenden Mitarbeitenden. Aber Gedenkstätte und Kulturraum sind gemeinsam auf einem guten Weg zur Abstimmung. Landrat und Kulturkonventsvorsitzender Ralf Hänsel nahm die Bitte um weitere Unterstützung durch den Kulturraum gern mit.
Auf dem Weg durch die Gemeinde berichtete Bürgermeister Jörg Hänisch von den Herausforderungen für einige Mieter in einem Moritzburger Wohngebiet. „Die Sechs-Familien-Häuser“ waren vom langjährigen Eigentümer an einen Immobilienfonds verkauft worden, der wiederum die Wohnungen einzeln gewinnbringend veräußern wollte. „Wir versuchen gerade – gemeinsam mit dem Investor und der Sparkasse – die Mieter zu unterstützen. So sollen Angebote unterbreitet werden, damit möglichst viele Mieter oder deren Kinder Eigentum erwerben und ihnen Moritzburg als Wohnort dauerhaft erhalten bleibt“, berichtete das Gemeindeoberhaupt.
Weiter ging es in den Ortsteil Friedewald. Der Brand an einem gerade fertig sanierten Haus direkt an den Schienen der Kleinbahn im Mai dieses Jahres war über die Grenzen des Ortes hinaus wahrgenommen worden und hatte eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Der Wiederaufbau verzögert sich nun durch notwendige neue Genehmigungen. Landrat Ralf Hänsel sicherte zu, hier bei den Verfahren mit der Bauaufsicht zu unterstützen. Ebenfalls in Friedewald liegt ein kleines Gewerbegebiet. „Mit der teilweisen Änderung des B Planes in ein Mischgebiet hat der Gemeinderat die Weichen für eine Wohnnutzung gestellt. Glücklicherweise konnte zudem ein Jahrzehnte alter Rechtsstreit mit der Gewerbepark GbR beigelegt und damit klare Eigentumsverhältnisse geschaffen werden“, erläuterte Jörg Hänisch.
Den Abschluss bildete ein Besuch bei der Firma Adenso Industrial Services GmbH – ein familiengeführter Betrieb im Gewerbegebiet im Ortsteil Boxdorf. Firmengründer und Geschäftsführer Uwe Beier erläuterte die Produktion des Zulieferers für die Halbleiterfertigung. Die Firma mit rund 50 Mitarbeitenden stellt modulare Robot-Lösungen für Hochvakuum-Umgebungen her und übernimmt deren Wartung – vornehmlich für Kunden in Frankreich und den USA. Bei Forschung und Weiterentwicklung unterstützt das benachbarte Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM.
Neben technischen Themen kam auch die Anbindung mit dem ÖPNV zur Sprache. Die Weiterführung der Straßenbahnlinie 8 zu dem Gewerbestandort wäre ein Wunsch von Geschäftsführer Uwe Beier. Landrat Ralf Hänsel erläuterte dazu die aktuelle Situation ÖPNV: „Die Dresdner Verkehrsbetriebe, die die Linie 8 betreiben, sind ein eigenes Unternehmen. Eine Weiterführung von deren Linie bedürfe mit Sicherheit der Mitfinanzierung der beteiligten Kommunen. Der VVO als Verkehrsverbund könnte – bei entsprechender finanzieller Ausstattung – mitfinanzieren. Allerdings fehlt das Geld für die Schaffung neuer Infrastruktur. Eine andere Möglichkeit wäre die Einrichtung eines Werksverkehrs mit finanzieller Beteiligung der nutzenden Unternehmen.“
Zur letzten gemeinsamen Tour mit Moritzburgs Bürgermeister Jörg Hänisch, der im ersten Halbjahr 2026 sein Amt aufgeben wird, zog Landrat Ralf Hänsel als Fazit: „Der Besuch hat wieder einmal gezeigt, dass Jörg Hänisch seiner Nachfolgerin oder seinem Nachfolger eine attraktive Gemeinde übergibt, auf einem guten Stand und mit Potenzial für eine weiterhin gute Entwicklung.