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Neuer Träger für Aufgaben der Suchtberatungs- und -behandlungsstellen im Landkreis Meißen

Landrat Ralf Hänsel und der Geschäftsführer der Radebeuler Sozialprojekte gGmbH Felix Keil haben in dieser Woche den Leistungsvertrag zur Übertragung der Aufgaben der Suchtberatungs- und -behandlungsstellen unterzeichnet. Die Aufgabenübertragung an die Radebeuler Sozialprojekte gGmbH erfolgt ab dem 1. Dezember 2023 für eine Vertragslaufzeit von mehr als vier Jahren. Der Leistungsvertrag umfasst alle jedem Hilfesuchenden und Angehörigen bekannten Leistungsinhalte in fachlich hoher Qualität und Sozialkompetenz.

Neue Suchtberatungsstelle im Gesundheitsamt ab 1. November 2023

Der Sozialausschuss und der Kreistag stimmten in ihren Sitzungen am 31. August und am 28. September 2023 mehrheitlich der Vergabe „Betrieb von Suchtberatungs- und -behandlungsstellen im Landkreis Meißen“ an die Radebeuler Sozialprojekte gGmbH zu. Dem vorausgegangen war eine aufgrund des Schwellenwertes durchzuführende europaweite Ausschreibung, die im Ergebnis erfolglos verlief. Daran schloss sich ein Verhandlungsverfahren nach § 17 Vergabeordnung an. Im Ergebnis dieses Verhandlungsverfahrens, welches den gleichen Verfahrensschritten unterliegt, wie es auch bei anderen Ausschreibungsverfahren üblich und vorgeschrieben ist, wurde ein Bieter zum Bieterverfahren zugelassen.

Die Radebeuler Sozialprojekte gGmbH ist ein in Sachsen regional tätiger suchtspezifischer Sozial- und Jugendhilfeträger mit den derzeitigen Standorten in Dresden, Priestewitz, Meißen, Pulsnitz, Bautzen und Kamenz. Als Träger verfügt die Radebeuler Sozialprojekte gGmbH über eine mehr als 20 Jahre andauernde Erfahrung in den Bereichen der suchtspezifischen ambulanten und stationären Jugend- und Familienhilfe, Suchthilfe, Sozialhilfe und Prävention. Zudem bestehen einschlägige und langjährige Kooperationsvereinbarungen und Kontakte zu landesweiten suchtspezifischen Einrichtungen, Beratungsstellen und Kliniken. Der Träger beschäftigt rund 150 Mitarbeitende, darunter Sozialpädagoginnen und -pädagogen mit therapeutischen Zusatzausbildungen, Psychologinnen und Psychologen, Sozialmanagerinnen und -manager, Suchtberatende, Arbeitstherapeutinnen und -therapeuten sowie Fachkräfte in Hauswirtschaft und Verwaltung.

Neben den Basisaufgaben der Grundversorgung gemäß Rahmenkonzeption für Suchtberatungs- und -behandlungsstellen bietet die Radebeuler Sozialprojekte gGmbH mit dem vorliegenden Angebot weitere Leistungen an, wie

  • DigiSucht (Onlineangebot Suchtberatung),
  • Einrichtung eines Kontaktcafés (niederschwelliges Angebot),
  • Durchführung von MPU-Kursen,
  • spezifische Angebote der Familien- und Paarberatung vor dem Hintergrund einer bestehenden oder drohenden Abhängigkeitserkrankung,
  • Streetworkanteile,
  • spezifische Gruppenangebote für jugendliche Konsumentinnen und Konsumenten sowie Eltern von abhängigkeitserkrankten Jugendlichen.

Zudem ist der neue Träger bestrebt, die jetzigen Räumlichkeiten – soweit lediglich nicht fremdgenutzt oder im fremden Besitz oder Eigentum stehend – weiterhin zu nutzen. Im Vordergrund stehen aber barrierefreie Räumlichkeiten. Es wird derzeit geprüft, ob sich diese Optionen mit den genannten Ausgangsbedingungen miteinander vereinbaren lassen. Aus den vorstehend genannten Gründen schließen sich die Fragen nach den Standorten und Öffnungszeiten an. Diese werden, sobald sie feststehen, bekannt gegeben.

Der Träger beabsichtigt, den Hilfesuchenden nebst Angehörigen die Möglichkeit einzuräumen, dass die ihnen jetzt bekannten Mitarbeitenden der Suchtberatung auch weiterhin zur Verfügung stehen. Mit dem jetzigen Träger gibt es hierzu Gespräche.

Das Gesundheitsamt Meißen hat zudem eine Suchtberatungsstelle im Standort Meißen mit zwei Mitarbeitenden geschaffen, die ab 1. November 2023 arbeitsfähig sein wird. Sie dient zu Beginn der Übertragung der Aufgaben der Suchtberatung an den neuen Träger als Unterstützung in Form telefonischer und direkter Kontakthilfen für Hilfesuchende und Angehörige. Diese Mitarbeitenden werden dem Sozialpsychiatrischen Dienst (SpDi) unterstellt und bearbeiten im Anschluss spezielle Themen der Sucht, die sich nicht aus der Aufgabenübertragung an den neuen Träger ergeben. Ansprechpartner, auch im Zusammenhang mit der Einrichtung der Suchtberatungsstellen im Landkreis Meißen, ist daher das Gesundheitsamt mit den aus dem Internet bekannten Kontaktdaten.

An dieser Stelle geht ein herzlicher Dank an den jetzigen Träger, die Diakonisches Werk Meißen gGmbH mit Sitz in Großenhain. Geschäftsführer Frank Radke sowie seine Kolleginnen und Kollegen der Suchtberatung haben den Vertrag immer mit großem persönlichen Engagement erfüllt. Die Diakonisches Werk gGmbH hat damit eine fundierte und solide Basis geschaffen, an die der Landkreis Meißen weiter anknüpfen kann.


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