Besichtigung des höchstautomatisiert fahrenden Busses "Flash"
Am Freitag, 7. Juli 2023, fand ein besonderes Treffen zwischen Mitarbeitern des Landratsamtes Meißen, der Verkehrsgesellschaft Meißen mbH und des Landratsamtes Nordsachsen statt. Anlass war die Besichtigung des höchstautomatisiert fahrenden Busses "Flash" (FahrerLoses Automatisiertes Shuttle), der zwischen dem S-Bahnhof Rackwitz, der Schladitzer Bucht und dem Biedermeierstrand verkehrt. Zudem nutzten die beiden Landkreise die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch über ihre jeweiligen On-Demand-Systeme.
Der Besuch begann im Rathaus Rackwitz, wo die Mitarbeiter des Landratsamtes Meißen und der Verkehrsgesellschaft Meißen von ihren Kollegen aus Nordsachsen herzlich empfangen wurden. Als erstes wurde das Projekt des selbstfahrenden Kleinbusses "Flash", welcher Platz für rund 20 Fahrgäste bietet und seit Beginn des Pilotbetriebs im Juli 2022 in das Tarif- und Liniennetz des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds (MDV) integriert ist, präsentiert.
Es wurde über die Projektentstehung von der Konzeptentwicklung, dem Fahrzeugumbau über die Fahrschule im öffentlichen Raum während des Applikationsbetriebes bis zum Start des Pilotbetriebes im Juli 2022 berichtet. Es wurde der Aufwand dargelegt und festgestellt, dass ein Projekt wie dieses aufgrund der hohen Kosten nur mit Fördermitteln realisiert und betrieben werden kann.
Für einen stabilen Linienbetrieb des FLASH wurde ein hybrides Steuerungskonzept entwickelt, wonach er sowohl manuell als auch automatisiert betrieben und zwischen den beiden Betriebsarten wechseln kann. Im Linienbetrieb befindet sich immer eine Sicherheitsfahrerin am Steuer, welche in Notsituationen sofort eingreifen kann.
Für das automatisierte Fahren wurden verschiedene Sensoren verbaut: Die Rotationslidar-Sensoren auf dem Dach an Front und Heck können mittels Laserabtastung die Umgebung in einem Winkel von 360° erkennen. Die Radare sowie Laserscanner an Front und Heck des Fahrzeugs ermöglichen es dem Fahrzeug, Hindernisse und andere Verkehrsteilnehmende zu erkennen.
Im sogenannten Applikationsbetrieb wurde eine hochauflösende Karte des Linienweges erstellt und das Fahrzeug unter Aufsicht der Entwicklungsingenieure mit dem Linienweg und mit schwierigen Verkehrssituationen, beispielsweise dem Befahren eines Kreisverkehrs, Interaktionen mit Ampeln und Schranken sowie dem Umgang mit Zufußgehenden und falsch geparkten Fahrzeugen vertraut gemacht.
Die Vorteile des Erfahrungsaustauschs zwischen den Landkreisen sind, dass die gemachten Erfahrungen geteilt werden und voneinander gelernt werden kann. Mit dem Wissen können die On-Demand-Systeme optimiert und zukunftsfähige Lösungen für den öffentlichen Nahverkehr entwickelt werden. Es ist wichtig, über die Landkreisgrenzen hinaus zusammenarbeiten, um die Mobilität in den Regionen nachhaltig zu verbessern.