Jahrestreffen zur Würdigung des ehrenamtlichen Naturschutzdienstes in Meißen am 26.10.2024
Der ehrenamtliche Naturschutzdienst bewirkt eine wesentliche Unterstützung der Arbeit der Naturschutzbehörde im Landkreis Meißen und hat hohen Anteil an der Feststellung sowohl des Zustandes von Natur und Landschaft, als auch bei der Ausweisung und Pflege der Schutzgebiete und des Artenschutzes. Viele ehrenamtlich erbrachte Funde und Hinweise sind bedeutend bei der Feststellung von Beeinträchtigungen oder gar Eingriffen in die Funktionalität des Naturhaushaltes. Diese wichtige Funktion der Naturschutzhelferinnen und Naturschutzhelfer sind einem Großteil der Einwohnerinnen und Einwohner im Landkreis kaum bekannt.
Zur Würdigung der Arbeit der Naturschutzhelferinnen und Naturschutzhelfer wurde durch das Landratsamt ein Treffen im ehemaligen Zisterzienserkloster „Heilig Kreuz“ organisiert. Die Veranstaltung konnte in dem neu errichteten Veranstaltungshaus des dort ansässigen Hahnemannzentrum e.V. durchgeführt werden und fand so einen würdigen Rahmen. Alle im Landkreis Meißen berufenen ehrenamtlichen Naturschutzhelferinnen und Naturschutzhelfer waren eingeladen.
Einführende Worte erfolgten durch die beiden kürzlich neu berufenen Kreisnaturschutzbeauftragten Herr Stolzenburg und Frau Nimschowski. Letztere nutzte als erstmalig berufene Kreisnaturschutzbeauftragte die Gelegenheit, sich den Gästen vorzustellen und Ihre Intention zur Ausrichtung ihrer Naturschutzarbeit zu erläutern.
Einzelne Naturschutzhelfer stellten teils spontan in Vorträgen ihre ehrenamtlichen Arbeitsbereiche vor und berichteten über ihre Tätigkeit.
Herr Wrzesinsky stellte an Hand einer Ausstellung Schlangen von heimischer und europäischer Bedeutung vor und berichtete über die von ihm seit Jahren initiierten und durchgeführten Pflegemaßnahmen zum Schutz von Amphibien und Reptilien, wobei die Anlage und Erweiterung von Gewässerstrukturen einen bedeutsamen Anteil am Erhalt stark gefährdeter Arten wie des Kammmolches oder Feuersalamanders haben.
Herr Braune berichtete über seine praktischen Erfahrungen und Erfolge als Ameisenschutzwart bei der Beurteilung und genehmigten Umsetzung von Nestern besonders geschützter Ameisenarten. Auf großes Interesse stießen dabei die Ausführungen zum Umsetzungsgrund, der Suche nach geeigneten und gesicherten Ersatzstandorten sowie die umfangreichen Aufwendungen, die Tiere zu bergen und neu anzusiedeln.
Herr Jobst berichtete über seine Jahrzehnte lange Erfassung seltener und geschützter Pflanzen im Landkreis. Seine botanischen Ausführungen und mitgebrachten Unterlagen fanden ein enormes Interesse, zumal Naturschutzhelfer zumeist faunistischer Hinsicht spezialisiert sind.
Über ein ebenso sehr interessantes Thema berichtete Herr Richter, der als Tierfotograf über die Möglichkeiten und Umfänge der Tierbeobachtung vortrug. In einem sehr umfangreichen Ausführungen führte er zu Methoden der Artbeobachtung aus und zeigte an Hand mehrerer Beispiele den sachlichen und zeitlichen Aufwand seiner Tätigkeit auf.
Die Veranstaltung bot ausgezeichnete Voraussetzungen für einen regen Gedanken- und Fachaustausch zwischen den Helfern. Besonders gelobt wurde wiederum der Ort als auch die Umsetzung der Veranstaltung unter sehr guter Begleitung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hahnemannzentrum e.V., die insbesondere für die kulinarische Ausgestaltung sorgten.