Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen
„Nicht wegsehen, sondern handeln“ – das ist der Leitspruch vom Netzwerk gegen häusliche und sexualisierte Gewalt im Landkreis Meißen für den 25. November. Die Aktionsfahne weht in dieser Woche vor dem Landratsamt, ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Landrat Ralf Hänsel und die Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Fänder haben sie gemeinsam gehisst.
Aktionsfahne weht vor dem Landratsamt Meißen
Die Zahl der Opfer von häuslicher Gewalt steigt jährlich. Im Landkreis Meißen gab es im Jahr 2022 455 polizeilich erfasste Fälle häuslicher Gewalt. Ein Jahr später waren es 523 Fälle, ein Anstieg von 13 Prozent. Eine leise Hoffnung der Partnerinnen und Partner des Netzwerks ist, dass die erhöhte öffentlichkeitswirksame Arbeit eine Ursache für den Anstieg ist – mehr Menschen werden aufmerksam, mehr Betroffene melden sich.
Nachdenklich macht dabei aber die Zahl der Frauen, die durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet wurden. Diese traurige Zahl stieg zum Vorjahr um 14 Prozent. Waren es 2022 deutschlandweit 133 getötete Frauen, sind es ein Jahr später 155 Frauen. Für diese Frauen wurden am 25. November in Großenhain um 18 Uhr auf dem Schlossplatz Kerzen entzündet. Im Anschluss wurde im orange angeleuchteten Kino in Großenhain der Film „Morgen ist auch noch ein Tag“ gezeigt. Orange – die UN-Farbe zur Erinnerung an Frauen, die Gewalt erleben.
Weiterhin im Landkreis Meißen unterwegs ist der Aktionsbus, der auf das Thema häusliche Gewalt aufmerksam macht. In öffentlichen Toiletten hängen Plakate mit Abreißzetteln der Notfallnummer 116 016 zum Mitnehmen. Ein besonderer Dank gilt allen Partnerinnen und Partnern des Netzwerks. Die starke Kooperation und Zusammenarbeit ermöglicht schnellen Zugang zu Hilfe für Betroffene aller Geschlechter.